Dieses Konzert legt sein Augenmerk auf die Kammermusik mit Streichern
in den unterschiedlichsten Besetzungen: zwei oder vier Violinen,
zwei Violinen und Viola und zum Schluß zwei Violinen, zwei Violen
und zwei Violoncelli. Junge Studierende der Meisterklasse von
Julia Fischer an der Münchner Musikhochschule stellen Werke in
diesen Besetzungen vor.
Am Beginn steht ein Duo von Prokofjew, seine Sonate für zwei Violinen.
Sie entstand 1932 während eines Urlaubs in St. Tropez. Der Komponist
sagte über das Werk: "Schlechte Musik zu hören, inspiriert manchmal
zu guten Ideen … Nachdem ich einmal ein erfolgloses Stück für zwei
Violinen ohne Klavierbegleitung gehört hatte, fiel mir auf, daß
man es trotz der offensichtlichen Einschränkungen eines solchen
Duetts interessant genug machen konnte."
Von Dvořák gibt es zwei Trios für die ungewöhnliche Besetzung zwei
Violinen und Viola aus dem Jahr 1887, ein Terzett in C-Dur op. 74
und die vier Miniaturen, die in diesem Konzert zu hören sind und
die der Komponist noch im selben Jahr für Violine und Klavier
bearbeitete und als "Romantische Stücke" veröffentlichte.
Noch ungewöhnlicher ist die Besetzung des dreisätzigen Quartetts
der polnischen Komponistin Grażyna Bacewicz (1909-1969): vier Geigen,
wann gibt es das schon? An der Musikakademie Warschau studierte
Bacewicz Violine und Klavier. Seit Anfang der 1930er Jahre
studierte sie in Paris Komposition und Violine. Ab 1953 widmete
sie sich ganz der Komposition und dem Unterrichten.
Den Abschluß des Konzerts bildet Tschaikowskys einziges Streichsextett.
Es ist für die bei dieser Gattung übliche Besetzung komponiert:
je zwei Geigen, Bratschen und Celli und ist neben den beiden
Sextetten von Brahms und dem Sextett "Verklärte Nacht" von
Schönberg das vielleicht bekannteste Werk für diese Besetzung.
Tschaikowsky entwarf es 1890 während eines Aufenthalts in
Florenz und schloß die Komposition Anfang 1892 in Klin
(Rußland) ab.
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