Acelga, das ist nicht nur die spanische Bezeichnung für den Mangold, sondern
auch der Name eines ebenso energiegeladenen Bläserquintetts. 2012 gegründet,
hat sich das Acelga-Quintett binnen kurzer Zeit als eines der führenden
Quintette seiner Generation etabliert. Im Jahr 2013 mit einem Stipendium
des Deutschen Musikrats ausgezeichnet, wurde es in die 58. "Bundesauswahl
Konzerte Junger Künstler" aufgenommen und erspielte sich im Jahr 2014
beim ARD-Musikwettbewerb einen 3. Platz.
Drei Werke, komponiert für diese Besetzung, und zwei Werke, bearbeitet
für Bläserquintett, stehen auf dem Programm dieses Konzerts.
Zunächst erklingt aus der Zauberflöte die Ouvertüre in einer Bearbeitung
für Bläserquintett.
Der Prager Komponist Josef Bohuslav Foerster war ein Zeitgenosse und
Freund von Gustav Mahler und wie er im Spannungsfeld zwischen
deutscher und tschechischer Musikkultur aufgewachsen. Das
Bläserquintett in D-Dur, op. 95, ist 1909 in Wien entstanden.
Pavel Haas gehört zu einer ganzen Generation tschechisch-jüdischer
Komponisten, die die Deutschen in den Konzentrationslagern auslöschten.
In den 1920er Jahren galt er als der bedeutendste Schüler von Leoš
Janáček. Das Bläserquintett war sein erster internationaler Erfolg.
Alexander von Zemlinsky mußte als jüdischer Künstler 1939 aus
Prag in die USA fliehen. Dort starb er 1942 verarmt und vergessen.
Die "Humoreske", ein kurzweiliges Stück in Rondoform,
gehört zu den wenigen Kompositionen für kleinere Besetzung,
die Zemlinsky studierenden Instrumentalisten zugedacht hat,
steht jedoch auf ungleich höherem Niveau als sogenannte "Schulmusik".
Den Abschluß des Konzerts bildet die Bearbeitung von Dvořáks vielleicht
berühmtestem Streichquartett, dem sog. Amerikanischen, entstanden
1893 während seines Sommeraufenthaltes in der kleinen Gemeinde
Spillville in dem mittelwestlichen US-Staat Iowa.
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